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eine Grafik mit Formen die Stress symbolisieren

Medizinisch geprüft Dieser Artikel wurde von einem der Sidekick-Ärzte überprüft.

5 verschiedene Arten von Stress: Wie man sie erkennt und auf gesunde Weise darauf reagiert

Du hast bestimmt schon einmal Stress erlebt und weißt, dass Stress aufregend sein kann. Ein erstes Date, eine Beförderung, eine Sportwettkampf, oder ein Hochzeitstag – all das sind Situationen, in denen man sich vielleicht gestresst fühlt, aber auf eine gute Art. Psychologen nennen dies Eustress‘: Stress, der zu einer positiven Reaktion führt.

Stress kann sich aber auch anders anfühlen und uns Kummer bereiten. In solchen Situationen reagieren unsere Körper vielleicht erstmal ähnlich wie bei Eustress (z. B. mit Herzklopfen, rasenden Gedanken, Übelkeit, Wachsamkeit und Schweißausbrüchen), aber darüber hinaus fühlen wir uns auch unwohl, überfordert und manchmal sogar panisch.

Wenn man bedenkt, wie viel wir alle im Alltag bewältigen müssen, ist es ganz natürlich, dass wir uns von Zeit zu Zeit gestresst fühlen. Von daher ist es ganz besonders wichtig, dass wir ab und zu innehalten und uns fragen: Wie viel Stress ist zu viel? Und ab wann wird Stress zu einem ernsthaften Problem für unsere Gesundheit?

In diesem Beitrag setzen wir uns mit den häufigsten Stressfaktoren auseinander und geben dir praktische Tipps, wie du sie auf gesunde Weise bewältigen kannst.

Was ist Stress?

Vielleicht hast du schon einmal von der „Kampf- oder Flucht-Reaktion“ gehört, mit der sich unser Körper darauf vorbereitet, etwas, das uns Stress bereitet, zu bekämpfen oder davon wegzulaufen.

Wenn du sehen könntest, was mit dir passiert, wenn du Stress ausgesetzt bist, dann würdest du sehen, dass dein Körper mit Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin überflutet wird.

Cortisol und Adrenalin tragen beide dazu bei, uns auf Gefahren vorzubereiten. Sie beschleunigen die Herzfrequenz, erhöhen die Atmung, alamieren das Immunsystems, erleichtern die Verwertung von Glukose durch unsere Muskel und schränken – falls nötig – die nicht lebensnotwendigen Funktionen ein, um unseren Körper auf eine potenziell gefährliche Situation vorzubereiten.

Es gibt drei Hauptarten von Stress:

Akuter Stress

Akuter Stress ist kurzlebig und kann entweder positiv sein (wie zum Beispiel kurz vor einem ersten Date) oder negativ sein (wie zum Beispiel wenn man mit einem Termin in Verzug ist). Sobald die stressige Situation vorüber ist, kehrt der Körper in der Regel wieder zur Normalität zurück.

Episodischer akuter Stress

Dieser Begriff wird normalerweise verwendet, um das wiederkehrende Auftreten von akutem Stress zu beschreiben. 

Neigst du dazu, dir viele Sorgen zu machen über Dinge, die schon passiert sind oder die passieren könnten? Wenn sich das bekannt anhört, dann lebst du möglicherweise in einem Zustand der ‘Übererregbarkeit.’ Das heißt, dein Körper schafft es nicht zur Ruhe zu kommenzwischen den einzelnen Episoden von akutem Stress.

Menschen, die in stressigen Umgebungen arbeiten, wie zum Beispiel Beschäftigte im Gesundheitswesen oder Feuerwehrleute, sind aufgrund ihrer Arbeit besonders anfällig für episodischen akuten Stress. 

Chronischer Stress

Chronischer Stress ist Stress, der über einen langen Zeitraum anhält. Das kann einen Menschen auf lange Sicht zermürben. Chronischer Stress kann, zum Beispiel, durch Unzufriedenheit auf der Arbeit oder Probleme in der Familie ausgelöst werden.

Welche Auswirkungen hat Stress auf die Gesundheit?

Wenn Stress häufiger auftritt oder über einen längeren Zeitraum anhält, wie zum Beispiel bei episodischem akutem Stress oder chronischem Stress, kann das zu gesundheitlichen Komplikationen führen. Manchmal merkt man erst, wie sehr der Körper durch Stress leidet, wenn etwas richtig schief geht.

Falls chronischer Stress nicht richtig behandelt wird, kann er sich auf folgende Weise bemerkbar machen:

  • Schlaflosigkeit oder Schlafprobleme
  • Geringer Libido
  • Verdauungsprobleme
  • Herzkrankheit
  • Verändertes Essverhalten
  • Hoher Blutdruck
  • Angstzustände und/oder Depressionen
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Kopfschmerzen

Stress kann auch dazu führen, dass bestehende Krankheiten wie Ekzeme, rheumatoide Arthritis, Asthma und Diabetes wieder aufflammen.

Damit du die lang anhaltenden körperlichen und mentalen Gesundheitsprobleme vermeiden kannst, die Stress mit sich bringt, ist es wichtig zu erkennen, was eigentlich Stress bei dir auslöst.

Was sind häufige Stressauslöser?

Stress kann überall auftauchen, und manchmal eben auch gerade dann, wenn du es am wenigsten erwartest. In diesen Momenten kann es helfen, zu wissen, was in einem Stress auslöst. 

Hier sind einige der häufigsten Stressauslöser und wie sie sich auf dich auswirken können.

Beziehungsstress

Ob Liebesbeziehungen, Freundschaften oder Familienbeziehungen – Beziehungen gehören zu den wertvollsten Dingen im Leben. Sie bringen uns Freude, Liebe, Sicherheit und Rückhalt. Sie helfen uns, uns zu entwickeln und zu wachsen. Aber sie können uns auch Stress bereiten. 

Wenn du dir mehr als sonst Sorgen um deine Beziehungen machst, solltest du dir überlegen, warum. Einige Anzeichen dafür, dass du mit Beziehungsstress zu kämpfen hast, sind:

  • Du denkst zu viel über deine Beziehung nach
  • Du bist sehr reaktiv gegenüber der anderen Person in der Beziehung
  • Du fühlst dich nicht in der Lage, Konflikte zu lösen oder Kompromisse zu schließen

Mit der Zeit kann diese Art von Stress zu Angstzuständen führen. Beziehungen, ganz egal welcher Art, sollten in dir nicht einen Zustand der konstanten geistigen Erschöpfung auslösen. Wir haben ein paar Tipps, um zu lernen damit besser umzugehen:

  • Kommunikation ist das A und O in jeder Beziehung. Sprich offen über das, was dich belastet. Falls dir das aber schwerfällt, kann es schon helfen, sich regelmäßig zusammenzusetzen und über all das zu sprechen, was in letzter Zeit angefallen ist. Dadurch werden Gespräche nicht immer gleich zu ‘Problem-Gesprächen’.
  • Probiere, mit dir selbst ins Reine zu kommen. Das hört sich einfacher an als gesagt, aber schon kleine Veränderungen können eine großen Unterschied machen. Wie wäre es mit einem Spaziergang? Vielleicht hilft es dir ja, deine Gedanken aufzuschreiben? Oder eine kurze Meditation stoppt dein Gedankenkarussell? Probiere etwas zu finden, was dir hilft zur Ruhe zu kommen. In unseren Sidekick-Programmen findest du viele Tipps, um dein Wohlbefinden zu steigern und Achtsamkeit in deinen Alltag einzubauen. Mehr darüber findest du hier.

Falls du aber in einer Beziehung bist, die dir geistigen, emotionalen oder körperlichen Schaden zufügt, ist es wichtig und absolut richtig, dass du dir Unterstützung holst. In diesem Fall, würden wir dir raten, online nach Unterstützungsnetzwerken in deiner Nähe zu suchen. 

Stress am Arbeitsplatz

In Deutschland geben 82% der Arbeitnehmer an, unter Stress zu leiden. Laut der Studie litten 40 Prozent der Betroffenen auch an Schlafstörungen.Wir verbringen die meiste Zeit unseres Lebens mit der Arbeit. Es ist wichtig zu wissen, wie man Stressauslöser bei der Arbeit erkennt, damit man sie so schnell wie möglich bekämpfen können.

Anzeichen für Arbeitsstress können folgendermaßen aussehen:

  • Du fühlst dich öfter als sonst krank 
  • Du bist vor der Arbeit ängstlich, besorgt oder dein Margen rebelliert
  • Du hast Probleme einzuschlafen oder durchzuschlafen
  • Du kannst dich bei der Arbeit nicht konzentrieren
  • Du leidest unter Kopfschmerzen
  • Deine Haut fängt an, dir Probleme zu bereiten
  • Dein Körper fühlt sich verspannt an

Wenn dir diese Beispiele bekannt vorkommen, leidest du vielleicht unter Arbeitsstress. Damit dieser dich nicht überwältigt, probiere doch mal ein paar dieser Tipps aus:

  • Sprich mit deinem Vorgesetzten darüber, wie deine Arbeitsbelastung reduziert werden kann.
  • Sollte es dir unangenehm sein, deinen Vorgesetzten anzusprechen, kannst du dich auch an deine Personalabteilung wenden. Deren Job ist es schließlich, diese Art von Problemen ernst zu nehmen und zu lösen.
  • Falls es dir möglich sein sollte, versuche deine Arbeit am Ende deines Arbeitstages nicht mit nach Hause zu nehmen – gedanklich aber auch ganz konkret. Es kann schon helfen, dem Drang zu widerstehen, außerhalb der Arbeitszeiten die E-Mails zu checken, zum Beispiel.
  • Nimm dir bewusst die Zeit, die du brauchst, um neue Kraft zu tanken. Mach das Beste aus deiner Freizeit, und versuche deine Urlaubstage nicht verstreichen zu lassen. 
  • Es hilft vielen schon, wenn sie sich die Zeit nehmen, ihr Mittagessen bewusst zu genießen oder einen kleinen Spaziergang draußen zu machen – 10 Minuten sind schon völlig genug. Die kleinen Dinge zählen.

Alltäglicher Stress

Die Schule hat uns nicht gerade auf den Stress des Erwachsenenlebens vorbereitet. Wenn man sich um die Familie, Freunde, Arbeit, Geld und die Gesundheit kümmern muss, ist es ganz natürlich, dass man von Zeit zu Zeit gestresst ist. Zu den Anzeichen für Alltagsstress gehören:

  • Sich reizbar, verärgert oder auch wütend zu fühlen
  • Sich ängstlich oder nervös zu fühlen 
  • Sich unfähig zu fühlen, den Geist abzuschalten
  • Sich unfähig zu fühlen, das Leben zu genießen
  • Probleme beim beim Einschlafen zu haben
  • Probleme mit dem Essen zu haben

Wir können die Dinge im Leben, die uns Stress und Ängste bereiten, oft nicht kontrollieren, aber wir können unsere Reaktion auf sie steuern. Schon kleine Veränderungen helfen dabei. Hier findest du ein paar Inspirationen: 

  • Manchmal hilft es schon, über das zu sprechen, was in dir Stress auslöst. Probiere mit Freunden oder deinen Angehörigen über deine Sorgen zu sprechen. Du kannst dir auch professionelle Hilfe suchen, falls dir das lieber ist.  
  • Sich um die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu kümmern, hält den Geist in Schach. Sich regelmäßig zu bewegen kann die negativen Auswirkungen von Stress drastisch verringern und die Endorphine – die natürlichen Glückshormone des Körpers – erhöhen.
  • Schaffe dir bewusst den Raum, um dich auf das Positive zu konzentrieren. Das hört sich vielleicht leichter an als gesagt, aber schon kleine Schritte können eine große Wirkung haben. Probiere vielleicht einmal, ein oder zwei Dinge, die dich mit Freude, Glücksgefühlen oder Dankbarkeit erfüllen, zu Papier zu bringen. Das können auch nur Kleinigkeiten sein, wie zum Beispiel dein Lieblingslied zu hören. 
  • Achtsamkeit kann einen großen Unterschied machen, wenn man das Gefühl hat, dass das Leben einem alle Kraft raubt. Deswegen sind Achtsamkeitsübungen wichtige Bestandteile aller Sidekick-Programme. Hier kannst du herausfinden, welches unserer Programme das richtige für dich ist.

Stress durch aktuelle Nachrichten

Die Welt ist nicht immer ein einfacher Ort zum Leben. Es kann gut sein, dass dir die aktuellen Ereignisse mehr zu schaffen machen, als dir bewusst ist. Kommen dir die folgenden Dinge bekannt vor?

  • Du verfolgst die Nachrichten und/oder die sozialen Medien mehr als sonst
  • Wenn du die Nachrichten siehst oder liest, fühlst du dich ängstlich 
  • Du bist müde und leidest unter Schlafverlust
  • Du hast das Gefühl, keine Kontrolle über dein Leben zu haben
  • Dein Appetit hat sich verändert 

Es gibt viele Dinge in unserer heutigen Welt, über die wir traurig und wütend sein können. Die folgenden Tipps sollen dir helfen, diese Gefühlen im Zaum zu halten und zu lernen besser mit ihnen umzugehen:

  • Setz dir ein Limit für wie viele Nachrichten du am Tag sehen, hören oder lesen willst. 
  • Falls du auf den sozialen Medien unterwegs bist, folge bewusst Konten, die gute Nachrichten verbreiten – es gibt sie wirklich!
  • Wenn dich die aktuellen Ereignisse sehr aufregen, kannst du auch versuchen aktiv zu werden und etwas zu ändern.Du kannst eine Sammelaktion starten, etwas spenden,  dich in deiner Nachbarschaft engagieren oder  Podiumsdiskussionen besuchen, um Gleichgesinnte zu treffen. Es gibt viele Möglichkeiten, um negative Energie in positive Energie zu wandeln. Und das lenkt deinen Stress in gesunde Bahnen und gibt dir etwas mehr das Gefühl der Kontrolle. 

Zukunftsstress

Zukunftsstress entsteht, wenn du Angst vor Ereignissen hast, die in der Zukunft liegen oder liegen könnten. Kleine Dinge wie ein Arzttermin oder ein Vorstellungsgespräch können Stressgefühle auslösen. Größere Sorgen über die Zukunft deiner Karriere, Finanzen, Beziehungen und Gesundheit können ebenfalls Stress auslösen. Und das könnte unter anderem dazu führen, dass:

  • Du dich angespannt und/oder nervös fühlst
  • Deine Gedanken im Kreis rennen
  • Du Probleme beim Einschlafen hast
  • Du mehr schwitzt als sonst 
  • Du zunehmend launisch und reizbar bist
  • Du Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren

Es ist wichtig, zu lernen wie du die Sorgen über die Zukunft in positive Bahnen lenken kannst. Probiere doch ein paar unserer Tipps aus, um Zukunftsstress besser zu bewältigen:

  • Achte darauf, dich zu bewegen, dich ausgewogen zu ernähren und genug Schlaf zu bekommen. 
  • Genieße deine Freizeit ganz bewusst und probiere Dinge zu tun, die dich entspannen.
  • Wenn du dir Sorgen um die Zukunft macht, bist du gedanklich nicht im gegenwärtigen Moment. Zu lernen, in der Gegenwart zu bleiben ist allerdings der Schlüssel um mit diesem Stress umzugehen. Wenn du spürst, dass sich deine Gedanken anfangen, um die Zukunft zu kreisen, bring sie zurück, indem du deine Umgebung wahrnimmst, dich auf deine Atmung konzentrierst und dir einen Moment Zeit gibst, dich zu sammeln. 
  • Wenn du an ein Ereignis in der Zukunft denkst, kannst du auch probieren, positive Selbstgespräche zu führen, um deine Einstellung positiv zu beeinflussen.

Atemarbeit kann einen positiven Einfluss auf das zentrales Nervensystem haben. Es gibt verschiedene Atemtechniken, die du online finden kannst und die dir helfen können, mehr Kontrolle über deinen Geist und Körper zu haben.

Am Wichtigsten ist es für dich, die Auslöser deines Stresses zu identifizieren. Mit unseren Sidekick-Programmen kannst du lernen, sie zu erkennen und Wege zu finden, besser mit ihnen umzugehen.

In unserem Blog findest du weitere nützliche Inhalte zum Thema Stressmanagement und Achtsamkeit – lies die Artikel hier.

Über den Autor

Amelia Johansson

Autor/in für Gesundheitsinhalte